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            Du.

            Nackte

            Tatsachen

            wölben dein Herz

            in geschlossener

            Landschaft.

     

    2004

     

     

     

     

    Briefe an S Punkt

    Heute Mittag, ich weiß, nach Postleerung füttert sie ihre hungrige Mülltüte wieder mit Wörtern, die sagen: »Du, mein bengalischer Regen, ...Du, ...Dein Gedärm, ...meine Liebe, ...ich«, und was mich noch so durchraste. Meine Worte aus Kitsch und Getöse: alle mit den Gemüseschalen treppab. Drei, vier der vermüllten Geständnisse hatte ich aus mir herausgebissen wie aus einem Mauerstück, doch die meisten sammelten mir ihre schamrot verquollenen Lippen ein, ihre kichernde Zunge auf meinem Schwellfleisch, der Mondstrahl zwischen ihren Zähnen, ihre Spucke im Blut- und Urinkanal und ihr Lachen, als sie mir zurief: »es flutscht ja!«, die Jahre neben ihrer Stille, der Nachtwind und das Warten zwischen Einkauf und Tür zu. Worte. Zappelnde kleine Kämpfer der Liebe. Ich hatte sie alle eingetütet und postwärts hingeworfen vor die ausgefahrenen Krallen ihrer Augen. Mit jeder Brieföffnung aufgeschlitzt, glotzte mein Wirrwarr sie an, und ihre Augen zerlegten die Innereien meiner Wörter mit einem Gleichmut, als hätte sie einen Fisch geöffnet.
    Ritsch-ratsch.
    Sprachfleisch,
    frisch ausgeliefert
    an S Punkt.

     

    »Weshalb Du tust das?«
    knirscht es
    wie bröckelnder Kalk;
    Mayimona,
    schwarzhäutig, weißglütig,
    feuert 2 Blicke ab,
    flaggt
    ihre Mündung
    in Rosa und
    bläulichen Purpur,  -
    »heute und wieder? Du!
    Not repairable! Dis-
    kettenfehler! Ist Frau.
    Verschlingen alles!
    Weißt Du doch!
    Wie Krokodile. Du.
    Bist doch kein Kind
    mehr! Oder?!«

     

     

    1996

 

 

       

              Kontostand Liebe

              Augen in denen Träume
              wie Segelboote
              umherschwimmen.
              Mietlandschaft Tiefblick,
              teuer bezahlt, in
              Ware, was heißt,
              mit falscher Währung beglichen,
              mit deinem
              ICH finanziert, mit
              deinem Körper,
              deiner Stimme gelöhnt,
              mit Wörtern aus Blut und Teer und
              zerkautem Glas, ab-
              gelegt wie heitere Spucke
              auf zitternder Zunge
              die Einflüsterungen, hirnaufwärts ge-
              pumpt,
              dein Irrwitz, dein Heizöl,
              herz-
              auswärts gerissen die
              Steigleitung.

               

              Nordwärts verleiert
              röcheln
              die Apfelaugen,
              während du südlich
              im Pol steckst,
              null Ausguck
              auf Liebe.

              Frostgeld,
              in der Umarmung gebunkert.

       

       

      1995

 

 

 

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    Im Treppenhaus, auf dem Weg zu meinem Atelier, agitiert mich seit Jahren von einem Poster herab ein geheinermüllerter Satz: »...die Widersprüche sind die Hoffnungen...«. Dürfte ich lesen: in den Widersprüchen finde ich meine Zuversicht, h-punkt m-punkt; so wäre ich angeregt, damit könnte ich gut über die Treppe kommen. Aber, was sollen mir die Hoffnungen.

    Hoffnung bedeutet die Enge suchen im Raum, das Heitere der Stille nicht wagen und zwischen Kopfkissen erbrochenes Geschrei verschlucken in durchwühlten Nächten - die Augenlichter, verdunkelt - der Traum von Gestöhn, im Magen zerkrampft, die Nervendatei mit Gluten gefüttert, Kugellager im Hirn, zerbissene Tränen im Arsch.
    Die Sehnsucht versteinert die Liebe
    lange vor ihrer Ankunft.
    An den Hoffnungen.
    stößt sich das Leben platt. Jede Kartoffel lebt runder..
    Hoffnungen ohne Zuversichten, blankes Mauerwerk, hochglanzpoliertes, längsgebaut, äquatorial.
    Die Sonne, im Nachtgewimmer angerufen von im Glück verkrallten Augen, von klagenden Fingernägeln, Tapete zerfleischenden, sie hat ihre Politik nicht geändert; du wirst sie nicht rühren. Schon die Azteken hatten verplant. Die Göttermacher. .
    Wer beißt auch sein Blau aus dem Himmel heraus, wenn Gold tropft.
    Die Nächte ziehen auf und nieder.
    Jeder Tag spielt seine Trümpfe aus.

     

    1995

     

     

     

    DIENEN

    LEISTEN

    KÜNSTELN

    MACHEN

    MACHT

    DIENST

    LEISTUNG

    KUNST

     

     

    2000

       

       

      Arthaud


      Die Waffen
      Der Mensch
      Die Lähmung

      Die Lähmung
      Mein Stützpunkt
      Mein Denken

2001

 

 

-  ARBEIT -

Arbeits
Tag
Arbeits
Markt
Arbeits
Wut
Arbeits
Mensch
Arbeits
Tier
Arbeit
Die
Tierische
Menschlich
Arbeits
Los
Endlich

 

1999

 

 

 

 1999

       

      Liebe, entflügeltes Ziel

      Die Eichel .
      Im Zungenschlag abgekocht,
      Das Ohr.
      Von Schmerzlust zerwurmt.
      Ach, .
      Geh mir aus den Augen,
      Kleines.

 

 

 

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      Arbeit am Aufsteh
      Kunst ergriffen

       

 

 

      Hand ins Herz und
      Spucke gepinkelt

      null Zeiten für Siege
      Ende und Anfang
      alles verschwendet
      alles verplempert
      Geld und Sperma
      so wie es kam

 

 

 

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das Blau
besprochener Pläne
zersprengt,
dein Blut
schlägt um
in
schlupp flupp rupp

deine Kindheit
tritt
dir den Himmel ein
wo gestern noch
die Erwartung nullte

 

 

 

              - - -

              Notwendigkeit,
              eisernes Wort